Den Kennern verschlug es ohnehin die Sprache, daß Klaus Wunderlich in seinem Tonstudio allein und ohne jede Hilfe derart perfekte Produktionen zustande bringen konnte. Als dann 1977 die Firma Wersi mit dem Orgelmodell ‘Helios’ eine ganz neue Orgelgeneration vorstellte, kam eine neue Wende in der Karriere des Klaus Wunderlich: wieder Live- und TV-Auftritte. Die Orgel Helios konnte auch Live wie ein Riesenorchester klingen, wenn sie von einem Meister wie Klaus Wunderlich betastet wurde. Und so kam es wieder zu ausverkauften Wunderlich-Konzerten, vor allem in England wurde er ein Star. Im April 1978 schaffte er es zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres, in der ausverkauften Royal Albert Hall ein Konzert vor 6.000 Zuhörern zu geben, ein Erfolg, von dem viele Musiker träumen.

KW live

Mit der Zeit reichte aber auch die Orgel Helios technisch nicht mehr aus, den Ansprüchen der Zeit zu genügen. Gemäß seines Erfolgsgeheimnisses “Nie auf den Lorbeeren ausruhen, immer mit der Zeit gehen - das meine ich bewußt in musikalischer und technischer Hinsicht” ergänzte Klaus Wunderlich seine Helios durch die Digitalorgel ‘Beta’ und ersetzte beide schließlich durch die Wersi Spectra. Aus jeder Orgel holte Wunderlich das beste heraus.
Bis zuletzt, obwohl die Musik- und Medienlandschaft inzwischen durch Computer regiert wird, schwörte Klaus Wunderlich auf echte Handarbeit:

“Bei meinen Plattenaufnahmen spiele ich tatsächlich alle Instrumente, die Orgel, das Schlagzeug, den kleinen MOOG-Synthesizer (für den Baß) und den Pianostar (für die Rhythmusgitarre) eigenhändig. In meinem Studio arbeite ich mit acht Spuren. Dort wird alles einzeln aufgenommen, ggf. korrigiert und später auf ein ganz normales Studioband (2 Spuren, Stereo) zusammengemischt.”