Wunderlich war nebenbei ein Computer-Freak. Er hatte vier Computer zu Hause, programmierte selbst und kannte sich bestens in dieser Materie aus. Und dennoch - oder vielleicht gerade deshalb! - machte er keine Musik damit! Wer sich fragte, warum Wunderlich trotz aller Möglichkeiten bis zuletzt ‘mit der Hand’ aufgenommen hat, bekam zur Antwort: “Musik, die aus dem Computer kommt, besitzt keine ‘Seele’ und hat daher auch keine positiven Auswirkungen beim Zuhörer! Computer sind aber recht hilfreiche ‘Sklaven’; sie helfen mir ggf. beim Drucken von Noten oder an der Orgel beim Programmieren von Rhythmen, die ich bei Konzertauftritten benötige, da ich auf der Bühne ja nicht gleichzeitig Orgel und Schlagzeug spielen kann.”
Für Klaus Wunderlich war klar, daß sich mit Musik Gefühle übertragen lassen, da Musik das menschliche Unterbewußtsein beeinflußt. Musik kann daher also sowohl glücklich, traurig, munter und schläfrig, als auch aggressiv machen.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichte er 1982 bei EMI Electrola seine Produktion ‘Rendezvous’, eine Platte mit bekannten Evergreens, mit einer Interpretation, die er selbst als ‘Anti-Streß-Musik’ bezeichnete. “Einem sensiblen Menschen können zwar diese Klänge ‘unter die Haut’ gehen, trotzdem wirkt die Musik unaufdringlich und dezent. Sie beruhigt die Nerven, wirkt harmonisch auf das Unterbewußtsein und stimmt den Zuhörer friedlich. Dabei ist es egal, ob die Platte nun bewusst angehört wird oder nur zur Unterhaltung im Hintergrund läuft.”

RendezvousIn A Romantic Mood

Ende der siebziger Jahre begann Klaus Wunderlich, sich mit transzendentaler Meditation zu beschäftigen. Die Esoterik spielte nach und nach eine immer wichtigere Rolle in seinem Leben. "Mein Lebensziel ist es, meinen Charakter zu verbessern und ein besserer Mensch zu werden. Das überträgt sich dann auch auf das Publikum. Viele Leute haben mir nach dem Erscheinen der Platte "In the Miller Mood" - das war die erste Platte, die ich gemacht habe, seit ich mich mit Meditation beschäftige - gesagt, da sei etwas in meiner Musik, dass sie lieben. Die wissen auch nicht, warum. Aber das meine ich, wenn ich sage, dass sich beim Musizieren die Persönlichkeit des Musikers auf das Unterbewusstsein des Zuhörers überträgt. Eine Automatik besitzt keine Gefühle..."